Pressemitteilung

Die Neuaufstellung des deutschen Nonfood-Spezialisten GEBRA aus Bochum ist erfolgreich umgesetzt: Wenige Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung am 1. Dezember ist der Kauf im Rahmen eines Asset Deals durch die Wünsche Group mit Sitz in Hamburg vollzogen worden. Das Bundeskartellamt hat bereits die Freigabe erteilt. Drei Viertel der Arbeitsplätze konnten gesichert werden, über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

GEBRA ist ein auf die Bereiche Hartwaren, Textil und Schuhe spezialisiertes Großhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 78,5 Millionen Euro weltweit. Artikel wie Haushaltswaren, Kleinmöbel, Gartendeko, Bekleidung, Heimtextilien, Schuhe und Lederwaren werden weltweit produziert und importiert. Einzelhändler in ganz Europa werden mit Aktionsware beliefert. In den Herstellungsländern betreibt GEBRA eigene Büros und verfügt so über vielfältige regionale Geschäftskontakte. Auslöser des Insolvenzantrags am 30. September 2021 war die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens, nachdem ein Bankenkonsortium auslaufende Kredite nicht verlängert hatte.

Dr. Christoph Morgen, Sanierungsexperte und Partner in der Kanzlei Brinkmann & Partner, hat die Eigenverwaltung beraten. Gemeinsam mit GEBRA-Geschäftsführer Swen Linberg hat er die Verhandlungen zur Fortführung des vor mehr sechs Jahrzehnten ursprünglich als Molkereiwaren- und Fleischgroßhandel gegründeten Familienunternehmens geführt: „Die Lage war sehr komplex, da wir die Interessen von Kunden, Lieferanten, Banken und Speditionen unter einen Hut bringen mussten. In schnellen und intensiven Verhandlungen ist es uns gelungen, die Verträge mit den Hauptkunden zu halten, die Waren auszuliefern und die Forderungen einzuziehen. Das war insbesondere im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft der Einzelhändler sehr wichtig. Während der Fortführung haben wir kostendeckend gearbeitet. Der Gewinn ging an die Banken, da die Waren sicherungsübereignet waren.“

Parallel dazu wurde kurzfristig ein M&A-Transaktionsprozess aufgesetzt. Im Rahmen dieses Prozesses gewährte die Wünsche Group als Investor einen Massekredit, damit GEBRA in der Übergangszeit bis zur Vollziehung des Kaufvertrags lieferfähig ist.

Die vom Amtsgericht Bochum bei GEBRA eingesetzte Sachwalterin Dorothee Madsen, Restrukturierungsexpertin und Partnerin in der Wirtschaftskanzlei BRL BOEGE ROHDE LUEBBEHUESEN, hat die Arbeit der Eigenverwaltung ebenso engagiert wie kritisch begleitet und erklärt: „Der Erhalt von drei Viertel aller Arbeitsplätze ist sehr wichtig, denn mit dem Know-how der Mitarbeitenden kann sich GEBRA als erfahrener Nonfood-Handelsspezialist innerhalb der Wünsche Group neu entwickeln. In der schwierigen Phase der Fortführung im Insolvenzverfahren haben alle Beteiligten bestmöglich zusammengearbeitet. So ist es gelungen, GEBRA innerhalb von nur drei Monaten zu restrukturieren und einen Branchenkenner als Investor zu finden.“

Bochum, 16. Dezember 2021

Pressekontakt für die Eigenverwaltung und Sachwaltung:

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